Oktober 2022: Heimat Westfalen, 35. Jahrg. 5/2022

HEIMAT WESTFALEN – 5/2022 / 55 Dank und Anerkennung Nachruf Martin Maschke a m 30. September 2022 verstarb Martin Maschke im Alter von 89 Jahren. Mit seinem Tod verlieren Steinhagen, der Kreis Gütersloh und das Heimatgebiet Minden-Ravensberg einen Menschen, dessen Herz bis zuletzt für die Heimat schlug. Martin Maschke wurde 1933 in ein christlich geprägtes Elternhaus hineingeboren. Sein Vater Otto Maschke war langjähriger Pfarrer in Steinhagen. So ist es auch mehr als verständlich, dass sein Leben bis zuletzt von festem Glauben geprägt war. Das Abitur erlangte Martin Maschke auf dem Bielefelder Ratsgymnasium. Das Jurastudium führte ihn nach Bonn, Freiburg, Innsbruck und Göttingen. Sein Referendariat leistete Martin Maschke in Berlin. Mit seiner Familie kehrte er 1970 in seine Heimatstadt Steinhagen zurück, wo er als erster Rechtsanwalt seine Kanzlei eröffnete und später auch zum Notar ernannt wurde. Im Alter von 70 Jahren beendete er diese Tätigkeit. Bereits damals – also vor gut 50 Jahren – fühlte er sich zum ehrenamtlichen Engagement hingezogen. So verwundert es nicht, dass er 1971 Gründungsmitglied des Heimatvereins Steinhagen wurde und von 1974 bis 2002 auch dessen Vorsitzender. Als Nachfolger von Heinrich Schürmann aus Clarholz wurde Martin Maschke 1994 Kreisheimatpfleger des Kreises Gütersloh. Dieses Amt übte Maschke bis zu seinem Tod mit großem Engagement aus. An der Spitze des Kreisheimatvereins stand er von 1992 bis zur Übernahme dieses Amtes im Jahr 2009 durch Dr. Rolf Westheider. Martin Maschke war ein Mann, der über den Tellerrand hinausschaute. Es war dann nur ein logischer Schritt, dass er vom Westfälischen Heimatbund zum Vorsitzenden des Heimatgebietes Minden-Ravensberg ernannt wurde. In dieser Verantwortung unterstützte und beriet er Vereine in den Kreisen Gütersloh, Herford, MindenRavensberg und in der kreisfreien Stadt Bielefeld in der Heimatarbeit. Diese Aufgabe erfüllte Martin Maschke mit rastlosem Einsatz und das nicht nur vom Schreibtisch aus. Durch seine regelmäßige Präsenz vor Ort erarbeitete er sich einen Ruf über die Region hinaus. Sein fachliches Wissen, sein unermüdlicher Einsatz, seine Bereitschaft zu helfen, weite Wege auf sich zu nehmen, sachlich zu argumentieren und auch zu kritisieren waren immer Motivation, es ihm gleichzutun. Im Vereinsleben geht nicht immer alles glatt. Als Vermittler zwischen verhärteten Fronten wurde er gerne als Mediator in Anspruch genommen. Ohne Partei zu ergreifen, nahm Martin Maschke diese Aufgabe an, um einen Ausgleich zwischen den Parteien herzustellen. In seiner ruhigen, besonnenen Art machte Martin Maschke als Mitglied des Verwaltungsrates im Westfälischen Heimatbund und im Beirat des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg auf sich aufmerksam. Seine Stimme galt in diesen Gremien als gewichtiges Wort. Seine Offenheit gegenüber der jüngeren Generation war beispielhaft. Es war für Martin Maschke ein Herzenswunsch, junge Menschen an die Heimatarbeit heranzuführen. Gespräche fanden stets auf Augenhöhe statt, niemals belehrend. Martin Maschkes Interessen waren mannigfaltig. Seit seiner Jugend entwickelte sich eine Liebe zur Musik – passiv und aktiv – wobei seine besondere Liebe als Mitglied der Kantorei Steinhagen der Chormusik galt. Wir werden seine Warmherzigkeit, seinen Humor wie auch seine Fachlichkeit und seinen Rat vermissen. In stiller Trauer sind unsere Gedanken in diesen Tagen bei seiner Familie. Silke Eilers, Hans-Heinrich Klußmann, Rolf Westheider Foto/ Westfalen-Blatt/ Annemarie Bluhm-Weinhold

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