Oktober 2022: Heimat Westfalen, 35. Jahrg. 5/2022

HEIMAT WESTFALEN – 5/2022 / 39 Servicebüro WHB Unterhaltung. Die Kooperationspartner möchten das Projekt auch nach der Umsetzung der ersten fünf Podcasts gerne fortsetzen. Freuen Sie sich daher schon jetzt darauf, dass Sie in Kürze von den ausgewählten fünf Denkmälern mit den Worten begrüßt werden: „Hallo, ich komme aus Westfalen und bin das Denkmal …“. Altes Rathaus, Werne, Kreis Unna Das im 16. Jahrhundert erbaute Alte Rathaus am Markt in Werne ist ein typisches Beispiel eines spätgotischen münsterländischen Kleinstadtrathauses. In seiner wechselvollen Geschichte wurde das heutige Denkmal unter anderem als Ratssitzungssaal, Gefängnis, Wachstube, Gerichtsstandort, Versammlungsort für die HJ und für den BDM in der Nazi-Zeit sowie schließlich als Obdachlosen- und Flüchtlingsasyl genutzt, bis es Anfang der 1970er-Jahre restauriert und wieder seiner eigentlichen Bestimmung als Ratssaal übergeben wurde. Evangelische Autobahnkirche Exter, Kreis Herford 1959 wurde die Gemeindekirche Exter mit einer zusätzlichen Aufgabe betraut und zur ersten evangelischen Autobahnkirche Deutschlands geweiht. Jährlich nutzen heute etwa 30.000 Besuchende die Gelegenheit zu einer stillen Andacht. Seit einigen Jahren ist die Autobahnkirche, deren Historie bis in das Jahr 1666 zurückreicht, auch Zentrum für Notfallseelsorge. Rund um die Kirche soll 2023 ein Friedensweg mit Friedensforum entstehen, um als Begegnungsort wie auch als Gedenkort für die Opfer von Krieg und Gewalt zu dienen. Wendener Hütte, Wenden, Kreis Olpe Die fast 300 Jahre alte Wendener Hütte ist eine der ältesten erhaltenen Hochofenanlagen Deutschlands. Das Hütten- und Hammerwerk aus der Frühzeit der Industrialisierung spiegelt die lange Tradition der Eisengewinnung im südlichen Westfalen wider. Das Ensemble mit Gräben, Teichen und acht historischen Gebäuden mit Hochofen, Möllergebäude und Rohstoffmagazin ist für Besuchende zugänglich. Das Museum thematisiert in der Dauerausstellung neben der Hüttengeschichte die Geschichte des Eisens im Sauerland. Wechselausstellungen, Schmiedevorführungen, Führungen und ein vielseitiges museumspädagogisches Programm unterstreichen die Attraktivität des technischen Kulturdenkmals. Optische Telegrafenstation Oeynhausen, Nieheim, Kreis Höxter Für eine schnelle nachrichtentechnische Verbindung ließ die preußische Regierung eine ca. 600 km lange optische Telegrafenlinie zwischen Berlin und Koblenz errichten, die in den Jahren 1833 bis 1849 Berlin mit den preußischen Rheinlanden verband. Die Station Oeynhausen war die Nummer 32 von 62 Stationen. Das wieder aufgebaute „Telegraphen-Etablissement“ Nr. 32 zeigt den Observationsraum der preußischen Telegrafisten mit dem Stellapparat für die Indikatoren und rekonstruierte historische Uniformen. Eine multimediale Ausstellung informiert unter anderem über die optische Telegrafie in Preußen und die Station Oeynhausen. „Bügeleisenhaus“, Hattingen, Ennepe-Ruhr-Kreis Das ab dem Jahr 1611 erbaute Fachwerkhaus am Haldenplatz in der Altstadt von Hattingen verdankt seinen ungewöhnlichen Namen „Bügeleisenhaus“ der auffallenden Grundrissform, die der Lage am Zusammentreffen zweier Gassen geschuldet ist. Das ortsbildprägende Haus beherbergte über die Jahrhunderte Kaufleute, Tuchmacher und eine Metzgerei mit Privatschlachtraum und Wurstmacherei. Das in jüdischem Besitz befindliche Gebäude wurde in der NS-Zeit arisiert. Nach dem Krieg diente es über die Jahre als Flüchtlingsunterkunft, ostdeutsche Heimatstube und zuletzt als stadtgeschichtliches Museum, das nach einer Modernisierung in 2024 wieder öffnen soll.

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