Oktober 2022: Heimat Westfalen, 35. Jahrg. 5/2022

Teilnehmende bei einer Führung am Tag des offenen Denkmals 2022 Foto/ Hans Hanke KulturSpur im ehemaligen Zwangsarbeiterlager beleuchtete Geschichte der heutigen Wohneinheiten Kortum-Gesellschaft Bochum e. V., Bündnis Bochum gegen Rechts und andere 48 / HEIMAT WESTFALEN – 5/2022 Impro-gruppe Emscherblut am Treffpunkt für den Mühlenpatt LEbENdIgEr dorFMArkT durcH LANdArT HEIMATvErEIN kLEINENbrEMEN E. v., PorTA WESTFALIcA, krEIS MINdEN-LübbEckE Zu seinem vierzigjährigen Jubiläum verzeichnete der Heimatverein Kleinenbremen e. V. einen vollen Erfolg im Rahmen der Landart-Kulturwochen im Mühlenkreis. Auf dem Kleinenbremener Dorfmarkt gestalteten insbesondere das Impro-Theater „Emscherblut“, die Musiker der „Sunshine Combo“, das Clown-Duo „Ella & Frederick“ und das Kinderprogramm Impro-Theater „SpekSpek“ das Rahmen - programm am 28. August 2022. Trotz großer „Veranstal - tungskonkurrenz“ kamen die Besuchenden in Scharen zu der Kooperationsveranstaltung des Heimatvereins und des Bezirksausschusses. „Emscherblut“ zeigte dem Publikum bei einem Spaziergang etwas andere Perspektiven des Wohnortes auf, indem sie Spielszenenan bekannten Sehenswürdigkeiten durch spontane Zurufe aus dem Publikum Foto/ Heimatvereinen Kleinenbremen e. V. Das ehemalige Zwangsarbeiterlager an der Bergener Straße 116a-i in Bochum-Bergen konnte am Tag des offenen Denkmals 2022 aufgrund gemeinsamer Bemühungen von Behörden und Vereinen mit seiner bewegten Geschichte ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt werden. In dem seit 1943/1944 errichteten Komplex waren hunderte Zwangsarbeiter der Zeche Constantin der Große untergebracht. Nach Kriegsende dienten die Gebäude zu Wohnzwecken — und entwickelten. So freuten sich die Vereinsmitglieder darüber, dass etwa der Dorf-Erlebnispfad Mühlenpatt mit mehreren Stationen entlang des Mühlenbaches zwischen dem Besucherbergwerk und Mönkhoffs Mühle auf neuartige Weise in Szene gesetzt und dadurch auch auf eine neue Art wertgeschätzt wurde. Rund 40 aktive Mitglieder des Heimatvereins gestalteten zusammen mit dem Bezirksausschuss den Dorfmarkt. 21 Stände versorgten die Besuchenden zudem mit regionalen Produkten, Speisen und Getränken. Weitere Informationen unter: www.heimatvereinkleinenbremen.de engagiert vor ort das bis heute. Dieser wichtige historische Ort, der vielen Bochumerinnen und Bochumern wenig bekannt ist, wurde im Rahmen der KulturSpur auf Initiative von Stadtarchiv und Unterer Denkmalbehörde erfahrbar. Die Kortum-Gesellschaft Bochum e. V. und das Bündnis Bochum gegen Rechts boten gemeinsam Führungen an. Darüber hinaus informierten Stadtarchiv — Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Untere Denkmalbehörde Bochum und Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bochum über Zwangsarbeit im Ruhrbergbau und den aktuellen Forschungsstand zur Lagergeschichte, Herausforderungen und Chancen des Denkmalschutzes sowie die denkmalgerechte Sanierung des Geländes. Die Siedlung steht aufgrund ihrer großen zeitgeschichtlichen Bedeutung und ihres hohen dokumentarischen Werts seit 2003 unter Denkmalschutz. Sie ist sowohl ein bauliches Zeugnis des verbrecherischen nationalsozialistischen Zwangsarbeitersystems als auch der Wiederbelebung des Bochumer Bergbaus nach 1945. Weitere Informationen unter: www.kortumgesellschaft.de

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