Oktober 2022: Heimat Westfalen, 35. Jahrg. 5/2022

und 80 Ortsheimatpflegerinnen und Ortsheimatpfleger aus den Kreisen Paderborn und Höxter konnte Heimatgebietsleiter Hans-Werner Gorzolka am 21. September 2022 zum 61. Heimatgebietstag in der Bürgerhalle in Willebadessen-Niesen begrüßen. In seiner Einführung verdeutlichte er, wie lebendig die Ortsheimatpflege in der Region sei. So habe er trotz der schwierigen Zeiten der Pandemie in seiner Funktion als Kreisheimatpfleger Höxter seit 2020 19 Heimatpfleger neu ernennen können. Hinsichtlich des durch Klimawandel und Energiekrise vorangetriebenen Ausbaus erneuerbaren Energien sprach sich Gorzolka angesichts des geplanten massiven Ausbaus von Windkraft- und Solaranlagen für weniger Aktionismus und mehr Agilität sowie dezentrale Lösungen aus. Nach Grußworten des Landrates des Kreises Höxter, Michael Stickeln, und des Bürgermeisters von Willebadessen, Norbert Hofnagel, stellte Ortsbürgermeister Markus Hagemann den Gästen Niesen näher vor. Anschließend widmete sich WHB-Vorsitzender Dr. Georg Lunemann in seiner Rede den Folgen von Corona, Krieg und Krise für die Heimatpflege in Westfalen. Er stellte dar, dass die Herausforderungen für das Ehrenamt in den letzten Jahren auf unterschiedlichen Ebenen zu30 / HEIMAT WESTFALEN – 5/2022 r nehmen – selbstgemachte und nicht beeinflussbare. Zu den selbstgemachten Krisen zähle die Belastung für das Ehrenamt angesichts einer Vielzahl komplexer rechtlicher Regelungen und Vorschriften. „Ehrenamt wirkt nachhaltig in die Gesellschaft. Es ist die Selbsthilfekraft der Gesellschaft und sorgt für gesellschaftspolitische Immunität. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass es selbst auch nachhaltig aufgestellt ist“, so Lunemann. Welche langfristigen Auswirkungen das derzeitige Krisen-Knäuel auf das freiwillige Engagement habe, bleibe abzuwarten. Dennoch habe sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hier auch einmal mehr die Stärke des Ehrenamtes gezeigt. „Die Zivilgesellschaft selbst spielt auch und gerade in Zeiten gesellschaftlicher Krisen eine wichtige Rolle. Ihr solidarisches Verhalten ist ein wesentlicher Teil der Krisenbewältigung“, ist sich der WHB-Vorsitzende sicher. „Krisen können wir alle letztlich nur mit Mitmenschlichkeit und Bürgersinn meistern. Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft zusammenrücken, auf unsere Stärken bauen und vorhandene Potentiale nutzen.“ In der darauffolgenden Diskussion lautete der Tenor, dass ländliche Räume aufgrund ihrer Flexibilität und generationenübergreifender Gemeinschaft große Zukunftschancen besäßen. WHB-Vorsitzender Dr. Georg Lunemann beim Heimatgebietstag der Kreise Paderborn und Höxter in Niesen Gastgeber Heimatgebietsleiter Hans-Werner Gorzolka (vorne 2. von links) mit Michael Pavlicic, Kreisheimatpfleger Paderborn, WHB-Vorsitzendem Dr. Georg Lunemann, dem Höxteraner Landrat Michael Stickeln und Norbert Hofnagel, Bürgermeister Willebadessen (vorne von links). In Niesen kann sich Ortsbürgermeister Markus Hagemann (hinten Mitte) über die Unterstützung von gleich zwei Ortsheimatpflegern freuen (links Dirk Tewes und rechts Klaus Geiser). Foto/ Verena Schäfers-Michels Geschäftsstelle und Gremien

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