22 / HEIMAT WESTFALEN – 5/2022 tische Zusammenleben. Bei ihrer Arbeit sehen sich Vereine und Ehrenamtliche mit stetig wachsenden Anforderungen und einer immensen Komplexität konfrontiert. Dies betrifft zum Beispiel die Außendarstellung, die Wissenssicherung, die Nachwuchsgewinnung und die Vorstandsnachfolge. Das wurde auch bei der partizipativen Entwicklung der Engagementstrategie für das Land NRW deutlich. Diese wurde im Februar 2021 abgeschlossen und war Ergebnis eines breiten Beteiligungsprozesses, den die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, initiiert hatte. Mit dem Digitalen Werkzeugkasten möchten WHB und DAKU zur Umsetzung dieser Strategie beitragen, indem Digitalisierungsprozesse vom und im Engagement begleitet und vorangebracht werden. So sind Angebote zur Weiterbildung und Qualifizierung bürgerschaftlich Engagierter Teil des Konzepts des Digitalen Werkzeugkastens und verweisen damit auf verschiedene Handlungsfelder der Engagementstrategie. Die Schulungen zur sicheren Anwendung digitaler Werkzeuge und Software sollen die Kompetenzen Ehrenamtlicher stärken und die betreffenden Vereine dazu ermutigen, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Das Projekt unterstützt die Zusammenarbeit der Generationen und das Engagement in verschiedenen Lebensphasen. Es zielt darauf ab, jungen Menschen die Erfahrung von Selbstwirksamkeit einerseits und niedrigschwellige Zugänge zum Ehrenamt andererseits zu ermöglichen. Dies dient am Ende auch dazu, Vereine für potentiellen Nachwuchs attraktiv zu machen und Vorstandsarbeit zukunftsfähig aufzustellen. starke allianzen für kultur Teilnehmende des Projekts „Digitaler Werkzeugkasten für Kulturfördervereine“ kommen zur Abschlussveranstaltung auf dem Projekthof Karnitz in Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Foto/ PowerOn e. V./Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland e. V. zeugkastens in den Bundesländern. Darüber hinaus versammelt sie die entstandenen Kurzvideos der beteiligten Vereine und macht zu den erprobten digitalen Werkzeugen Kurzbeschreibungen zugänglich. Das für NRW geplante Projekt von WHB und DAKU soll als Pilot nun zum ersten Mal gleichzeitig im ländlichen Raum und in einer ausgewählten Stadt beispielhaft durchgeführt werden. Auf diesem Weg soll zwischen Stadt und Land ein Netzwerk bürgerschaftlich Engagierter entstehen. Durch den regen Austausch der Vereine soll das Verständnis für gemeinsame gesellschaftliche Herausforderungen im Ehrenamtsbereich wachsen. Denn diese ähneln sich insbesondere mit Blick auf den demografischen und digitalen Wandel – ganz gleich, ob es im Kern um die Unterstützung des kleinen Museums im Dorf, den Erhalt der Bibliothek um die Ecke oder den Betrieb eines Kleinkunsttheaters im Stadtteil geht. Indem der Digitale Werkzeugkasten in Nordrhein-Westfalen Stadtgesellschaft und Dorfgemeinschaft in Dialog bringt, trägt das Projekt dazu bei, gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen und städtischen Raum zu schaffen. Beitrag zur Umsetzung der Engagementstrategie für das Land NRW Ob Theater oder Museum, Bibliothek oder Dorfkirche – durch ihr Engagement gestalten Vereine ihr Umfeld tatkräftig mit, wirken gemeinschaftsbildend und stärken durch das praktizierte Miteinander das demokra-
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